Das MTH Unboxing ist ein monatlich erscheinendes Format. Pro Ausgabe wird ein Start-up aus dem Portfolio des MediaTech Hub Accelerators näher vorgestellt. Dieses Mal mit dabei: das Start-up memodio.
Viele Menschen nutzen digitale Angebote, wie etwa Fitness Tracker, Apps oder auch Glukosesensoren, um ihre Gesundheit im Blick zu behalten oder diese nachhaltig positiv zu beeinflussen. Und mit der Weiterentwicklung von Technologien, gibt es zudem immer mehr innovative Ideen und Lösungen, die auf den Markt kommen. Eine solche innovative Idee verbirgt sich etwa hinter memodio. memodio ist eine App, die darauf abzielt, Demenz in den frühen Stadien vorzubeugen und zu therapieren.
Das Gründerteam hinter memodio besteht aus den beiden Ärzten Felix Bicu und Doron Stein, sowie aus dem Software-Architekten Paul Zimmermann. In dieser MTH Unboxing-Ausgabe hat uns das Team erklärt, welche Motivation für sie dahintersteckt, die memodio-App zu entwickeln. Außerdem geben sie einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Start-ups und erzählen, welche große Herausforderung sie bereits gemeistert haben.
MTH Accelerator: Wer seid ihr und was habt ihr vor memodio gemacht?
memodio: Unser Gründerteam besteht aus drei Personen: Mit Felix und Doron haben wir zwei Ärzte im Team, die ihren Job in der Klinik an den Nagel gehängt haben, um memodio zu gründen. Beide bringen Erfahrungen aus der praktischen Medizin und Know-How zum Gesundheitssystem und zu digitalen Anwendungen im Healthcare-Sektor mit. Paul ist als Software-Architekt die optimale Ergänzung – er hatte zum Gründungszeitpunkt schon über 7 Jahre Coding-Erfahrung im Web- und Mobile-Bereich. Die Programmierung der App war für ihn und unser Entwicklerteam daher ein Leichtes.
MTH Accelerator: Wie ist es zur Gründung von memodio gekommen?
memodio: Wir sind alle persönlich von Demenz im Angehörigenkreis betroffen und wissen daher, was Demenz wirklich für Betroffene und Angehörige bedeutet. Doron hat außerdem ein Buch zum Thema Versorgung der frühen Alzheimer-Krankheit geschrieben. Gemeinsam haben wir uns damals angeschaut, was man gegen Demenz unternehmen kann und haben entdeckt, dass eine bestimmte Form der Therapie besonders gute Effekte in wissenschaftlichen Studien gezeigt hat. Diese Therapie wurde bisher jedoch nicht in ein greifbares Produkt übersetzt. Das haben wir nun in unserer App getan.
MTH Accelerator: Was ist memodio überhaupt?
memodio: memodio ist eine App zur Prävention und Therapie von Demenz für Menschen in den frühen Stadien der Erkrankung. Sie bietet ein digitales Behandlungsprogramm, das Gehirntraining, körperliche Aktivierung, Ernährungsanpassung, Optimierung von Risikofaktoren und viele weitere Therapieelemente beinhaltet. Das Behandlungsprogramm basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und wurde von Ärzten, Psychologen und Neurowissenschaftlern entwickelt. Die App ist für alle Smartphones und Tablets verfügbar.
MTH Accelerator: Welche Mission verfolgt ihr mit memodio?
memodio: Aktuell gibt es für Menschen mit beginnenden kognitiven Einschränkungen, sogenannten leichten kognitiven Störungen, keine zugelassene Therapie. Das ändert sich mit memodio. Unsere Vision ist es, die Versorgung der Betroffenen nachhaltig zu revolutionieren.
MTH Accelerator: Was war eure bisher größte Challenge?
memodio: Die größte Herausforderung bisher war es, die App als Medizinprodukt zuzulassen. Diese Hürde haben wir allerdings inzwischen gemeistert. Die nächste Herausforderung besteht darin, zahlende Nutzer sowie Krankenkassen für die App zu gewinnen. Wir haben hier bereits einige Erfolge erzielt, zum Beispiel wird die App von der AOK PLUS bereits erstattet, aber es gibt noch Luft nach oben.
MTH Accelerator: Und last but not least – warum gründen in Potsdam?
memodio: Wir sind eine Ausgründung der Universität Potsdam und fühlen uns insbesondere dem Hasso-Plattner-Institut verbunden. Der hiesige Standort bietet ein exzellentes Ökosystem an Unterstützung. Wir haben unsere Standort-Entscheidung nie bereut.